SWISSGRID BESTÄTIGT: DIE VERSORGUNGSSICHERHEIT IST GEWÄHRLEISTET

News

  • 14. Oktober 2016
    Die Swissgrid bestätigt, dass bei einer Ausserbetriebnahme der AKW’s Beznau I und II, sowie von Mühleberg per Ende 2017, die Versorgugssicherheit gewährleistet ist. Die von Frau Bundesrätin Leuthard formulierten Bedenken entbehren jeglicher Grundlage. Lesen Sie selbst
  • 2. November 2016 22:15
    Die aktuelle Importbilanz von 3’400 MW liegt über der maximal möglichen Leistung aller 5 AKW von 3’333 MW. Viele Speicherkraftwerke stehen deshalb z.Z. ganztägig still – von Netzproblemen keine Spur ! Quelle: Swissgrid-Statistik.

Was heisst Versorgungssicherheit?

Unter dem Begriff „Versorgungsicherheit“ werden unterschiedliche Dienstleistungen verstanden:

  1. Die sekundengenaue Versorgung jeder Steckdose mit Strom.
  2. Die Reservehaltung von Produktions-Kapazitäten.
  3. Die zeitliche Steuerung des Stromkonsums durch tarifliche Anreize (verbilligter Nachttarif).

Der europäische Stromverbund gewährleistet die sekundengenaue Stromversorgung auch in der Schweiz

Die Schweiz ist in den europäischen Stromverbund eingebunden. Der beste Beweis für das tadellose Funktionieren dieses Verbundes wurde erbracht, als vom 16. bis 18. August 2015 alle fünf Schweizer Reaktoren gleichzeitig stillstanden; jede Steckdose in der Schweiz blieb in dieser Zeit trotzdem unter Strom – eine technische Meisterleistung!

Die Versorgungssicherheit im internationalen Stromverbund ist gewährleistet, auch wenn offiziell Panik bezüglich der Netzstabilität verbreitet wird. Vergewissern Sie sich selbst anhand des Online Fensters von Swissgrid STROMLASTFLUSS DER SCHWEIZ. Für die tägliche Versorgungssicherheit ist die perfekte Vernetzung mit Europa schon heute viel wichtiger, als die 3’333 MW Produktionsleistung der CH-AKW. Warum soll also irgend ein Netzproblem entstehen, wenn  Import-Leistungen von 3’333 und mehr MW schon heute alltäglich sind?

Detaillierte Infos zum Thema erhalten Sie aus dem Bericht der ElCom „Stromversorgungssicherheit der Schweiz 2016“. Die Grafik über die schweizerischen Leistungsreserven finden Sie in diesem Bericht auf Seite 33.

Deutschland: Versorgungssicherheit trotz AKW-Abschaltungen stabiler denn je

Das ist das Ergebnis einer aktuellen, deutschen Kurzstudie des Analyseinstituts Energy Brainpool. Obwohl in Deutschland seit 2011 neun Reaktoren weitgehend durch wetterabhängige, erneuerbare Energien ersetzt wurden, ist die Stromversorgung deutlich seltener ausgefallen. Zudem mussten die Netzbetreiber weit seltener Ungleichgewichte mit so genannter „Regelleistung“ ausgleichen. Energy Brainpool führt dies auf eine bessere nationale und internationale Zusammenarbeit der Übertragungsnetzbetreiber sowie auf eine Stärkung des kurzfristigen Stromhandels zurück.

Die Flexibilität der Wasserkraft kann die Versorgungssicherheit auch im Winter gewährleisten

Dies bestätigt der Berner Ständerat Werner Luginbühl, Verwaltungsratspräsident der Kraftwerke Oberhasli KWO, wenn er im Grimselweltmagazin 2016  schreibt: „Mit dem beschlossenen Atomausstieg der Schweiz fällt 40% der Energieproduktion im Inland weg. Der Ausbau der Sonnenenergie birgt noch Potential, allerdings braucht es dann auch Ausgleichskapazitäten. Genau dies ist der grosse Vorteil der Wasserkraft.

„An der Grimsel haben wir die Kapazität, Energie zu speichern und zu produzieren, Schwankungen auszugleichen und Spitzen zu brechen.“

Alternative Produktionskapazitäten

Die Pflanzendecke speichert Sonnenenergie in Form von Biomasse. Verschiedene Gemeinden betreiben bereits Holzheizkraftwerke und Biogasanlagen, so z.B. die Agro Energie Schwyz AG (siehe Bild). Sie erzeugt im Energiezentrum Wintersried mit einem Holzheizkraftwerk und einer Biogasanlage Strom und Wärme.

Eine weitere Technik besteht darin, aus überschüssigem Strom Wasserstoff zur langfristigen Speicherung im Gasnetz zu produzieren. Die Regio Energie Solothurn RES wendet diese Technik seit Mitte 2015 in ihrem Hybridwerk-Aarmatt an.

Bei dieser Aufzählung darf die Technik der Wärmekraftkoppelung WKK nicht fehlen. Es handelt sich dabei um die kombinierte und energieeffiziente Nutzung von Erd- oder Synthesegas zu Heizzwecken und zur dezentralen Stromproduktion; man spricht auch vom Kraftwerk im Keller.

Alternative, dezentrale Batteriespeicher

Solarstrom fällt tagsüber in der Regel im Überschuss an. Sobald es gelingt, diesen Strom am Ort der Produktion, meist auf Dachflächen, in geeigneten und erschwinglichen Batterien zu speichern, wird die Selbstversorgung von Liegenschaften und Gewerbebetrieben zur Regel; die Abhängigkeit vom Versorgungsnetz reduziert sich auf Ausnahmefälle.

Das Wettrennen um die leistungsfähigsten und billigsten Batterien ist in vollem Gange. Elon Musk versus Gebrüder Kreisel (Lithium-Ionen), Nicholas Hayek (Vanadium) oder InGrid (Salz) stehen in einem harten Konkurrenzkampf um einen gigantischen Markt.

Tiefe Nachttarife beeinflussen die Nachfrage

Inflexible Kohle- und Kernkraftwerke können lediglich Bandenergie bereitstellen. In der Nacht führt dies zu erheblichen Strom-Überschüssen. Tiefe Nachttarife bilden den Anreiz, auch nachts Strom zu konsumieren. So erlauben Rundsteuerungen das nächtliche Aufheizen von Elektroboilern oder das Einschalten von Wärmepumpen u.dgl. Es ist ein Leichtes, die Rundsteuerungen so anzupassen, dass die am Tage anfallenden Überschüsse an Solar- und Windstrom tagsüber konsumiert werden können.